Dieter Jäkel, August 1992
Padberg als Benennung in Stadt und Land
In Nordrhein Westfalen erscheint verstreut der Name Padberg als Bezeichnung für
Ortsteile, Höfe, Berge und andere Örtlichkeiten. Aber auch in Baden-Württemberg
diente der Name Padberg vor einigen Jahren zur Namensgebung.
Erwähnt werden muß, daß die Schreibweise Padtberg, Patberg oder Pattberg voll
identisch mit Padberg ist.
Bei Prüfungen alter Urkunden, kirchlicher Personenstandsregister usw. ist die
Veränderung der Schreibweise, meist im 18. und 19. Jahrhundert, festzustellen.
Immer geht die Namensgebung auf eine, oft schon im Mittelalter, dort ansässige
Familie Padberg zurück.
Der Ursprung liegt im Ort Padberg, heute Ortsteil der Stadt Marsberg. Nicht
immer läßt sich die damalige Verbindung von Padberg nach den in der
Aufstellung genannten Örtlichkeiten rekonstruieren bzw. beweisen, es mangelt an
Unterlagen und intensiver Forschung.
Im Verlauf von 15 Jahren Familienforschung PADBERG begegneten mir folgende
Nennungen:
Padberg - Ortsteil der Stadt Marsberg -
genannt nach dem Stammsitz der Herren von Padberg,
erste urkundliche Nennung 1030 mit Graf Bernhard I. von Padberg
Stadtrechte für den Ring Padberg 1263
Der Ort Padberg bei Marsberg |
Padberg, Berg bei Padberg -
auch "Alter Hagen" genannt – Standort der alten Burg Padberg, 519 m
hoch
Der "Alte Hagen" |
St. Jordanus-Straße in Padberg -
Jordanus von Padberg, gen. 1222-1237 war General des Dominikanerordens.
Padberg-Turm in Geseke -
benannt nach Conrad von Padberg vom alten Haus, gen. 1447-1484, welcher hier
etwa ein Jahr in Gefangenschaft saß. Der Turm in der Stadtmauer wurde 1810/11
abgebrochen.
Auf dem Padberg, Feldmark bei Geseke -
südlich vom Padberg-Turm gelegener Bereich; benannt nach dem Turm
Padberg-Straße in Geseke -
Diese Straße dürfte ihren Namen aus dem gleichen historischen Ereignis wie der
Padberg-Turm erhalten haben.
Weiter ist in Geseke die
Hahold-Straße
zu erwähnen, so genannt, da die Grafen Hahold, die Vorfahren der Herren
Padberg, ihren Stammsitz in Geseke hatten.
Padberg, Ortsteil der Stadt Kierspe -
benannt nach dem Padberg-Gut, welches von 13895 bis 1685 als Lehnsgut der Grafen
von Limburg im Besitz des Padbergzweiges Kierspe war.
Der Ort Padberg bei Kierspe |
Padberg, Berg bei Kierspe -
zum damaligen Padberg-Gute gehörend, 396 m hoch
Padberg-Haus in Küstelberg, -
das Fachwerkhaus verdankt seine Entstehung dem kaiserlichen Freischöffen Johann
Padberg, geboren um 1501, Abkömmling vom Neuen Haus Padberg. Von diesem
Stammhaus zweigen viele Padbergzweige ab. Das Haus steht heute unter
Denkmalschutz.
Oberste Padtberg, Hof bei Durchholz, -
1627 erstmals im Herbedischen Markenbuch genannt.
Mittlere Padtberg, Hof bei Durchholz -
dieser Hof begegnet mir bisher nur in der Literatur; C. F. Padberg: "Ein
Jahrtausend Padberg". Nach seinen Angaben sollen die drei Höfe in
Durchholz seit 1550 in Padberg-Besitz sein.
Niederste Padtberg, Hof bei Durchholz, -
1929 erstmals im Herbedischen Markenbuch genannt.
Am Padtberg, Feldmark bei Durchholz -
in diesem Bereich liegen die drei vorgenannten Höfe.
Padtberg-Hof in Essen-Bergerhausen, -
Graf Dietrich von Limburg besaß die Vogtrechte über dieses Gut, genannt
Padtbergs hoyve. Diese Rechte wurden 1368 an das Kapitel Rollinghusen
abgetreten.
Padberg-Gut zu Aspe -
1526 wurde der Knappe Adrian von Ense vom Kloster Flechtdorf mit dem Padbergut
zu Aspe belehnt.
Pattberg-Straße in Essen-Werden -
bezeichnet heute die Lage des Padberggutes zu Werden; erstmals genannt 1250, in
Besitz des Padbergzweiges Werden bis ca. 1800.
Pattberg-Kotten in Mülheim an der Ruhr -
der an der Klingenburgstraße im Stadtteil Ickten liegende Kotten war ein
Lehnsgut des Klosters Werden, erstmals genannt 1438, im Besitz des
Padbergzweiges Kettwig-Mülheim bis 1825.
Pattberg-Schächte in Moers-Repelen -
im Grubenfeld Rheinland der Zeche Rheinpreußen werden 1927 der Schacht Pattberg
I und 1934 der Schacht Pattberg II zu Ehren des Berkwerksdirektors Heinrich
Pattberg, 1862-1934, so benannt.
Pattberg, Berg in Moers-Repelen -
1962-1984 aufgeschüttete Bergehalde, ebenfalls nach Heinrich Pattberg bekannt.
Die Halde wurde begrünt und bepflanzt und 1988 für die Öffentlichkeit
freigegeben. Es wurden 28 ha Wald gepflanzt und 6,4 km Wanderwege angelegt.
Pattberger Sonnenhalde -
auf der vorgenannten Halde gezogenen Weinsorte
Pattberg-Straße in Moers-Repelen -
benannt nach o. g. Heinrich Pattberg
Pattberg-Straße in Duisburg-Homberg -
ebenfalls nach Heinrich Pattberg benannt
Heinrich-Pattberg-Realschule in Moers -
Die an der Uerdinger Straße gelegene Städtische Realschule wurde im Juni 1993
zum Gedächtnis von Direktor Heinrich Pattberg so benannt.
Pattberg-Kotten in Hattingen-Holthausen -
ab 1754 durch Einheirat für ca. 60 Jahre im Pattberbesitz
Am Pattberg, Straße in Hattingen-Holthausen -
benannt nach dem dort liegenden Pattbergkotten
Augusta-Pattberg-Schulzentrum, -
Augusta-Pattberg-Halle -
Augusta-Pattberg-Straße in Neckarelz -
benannt nach Elisabeth Augusta Pattberg, geb. von Kettner, 1769-1850. Sie
sammelte Sagen und Volkslieder und berichtete über Volksbrauchtum. Ihr
Grabkreuz wurde 1982 von Heidelberg nach Neckarelz versetzt.
Padberg-Kotten in Hagen -
dieser Kotten in Hagen-Vorderfeldhausen war nachweislich in Padbergbesitz von
1633-1765
Padberg-Kotten in Hagen -
dieser am rauhen Ahlberg gelegene Kotten war von 1729 bis 1804 in Padberghänden
Padberg, Berg bei Horn-Bad Meinberg -
Es handelt sich um ein Hochplateau, gelegen im Forst zwischen Horn und Kohlstädt
in Lippe-Detmold. Bisherige Veröffentlichungen kennen keine Beziehungen zum
Geschlecht Padberg